Sternbedeckung durch Pluto am 19.07.2016

Zunächst: was ist eine Sternbedeckung?

Man muß sich das vorstellen wie eine Sonnenfinsternis, nur nur wird nicht die Sonne verdeckt sondern ein weit entfernter Stern und der Himmelskörper der sich davor schiebt, kann zwar der Mond sein, kann aber auch ein Planet oder sogar nur Asteroid sein. Durch diesen Vorgang wird das Licht des Sterns mehr oder weniger abgedunkelt und vom Verlauf der Abdunklung kann man z.B auf die Größe der Himmelskörper und wenn vorhanden, auf ihre Atmosphäre und sogar deren Zusammensetzung schließen.

An diesem 19. Juli 2016 war also vorausberechnet, daß Pluto den Stern mit der Bezeichnung UCAC4-345-180315 bedecken wird und das der Streifen in dem man dies beobachten kann über München lag. Weil sowohl Pluto als auch der Stern sehr lichtschwach und mit dem bloßen Auge im Teleskop nicht zu beobachten sind, wurde eine kleine empfindliche Videokamera benutzt um den Vorgang aufzuzeichnen. Nur so kann man anschließend aus den Daten irgendwelche Erkenntnisse gewinnen. Obwohl es zu der Zeit noch nicht völlig dunkel war und die Lichtverschmutzung in München, und der Vollmond, der nur etwa eine handbreit daneben stand, sehr störend waren, gelang es uns das Ereignis mit dem historischen Teleskop (Bj. 1913) in der Oststernwarte des Deutschen Museums aufzuzeichnen.

Hier ein kleines Video aus den Einzelaufnahmen
Der dunklere Stern war das Zielobjekt, der andere war hilfreich um die Helligkeitsunterschiede zu errechnen:

© Helmut Eichler / Jan Hattenbach

Auf dem Video ist die Verdunkelung kaum zu erkennen, aber wenn man die Helligkeiten auswertet sieht das Ergebnis so aus:

© Jan Hattenbach / www.himmelslichter.net

Man sieht, das die Werte zwar ziemlich hin-und herspringen, aber die Abdunklung in der Mitte der Kurve ist doch deutlich.

Allerdings war unsere Aufzeichnung im Vergleich zu den von anderen Sternwarten mit größeren Fernrohren und weniger Lichtverschmutzung nicht für eine weitere wissenschaftliche Auswertung geeignet. Trotzdem wurden wir in dem Bericht zum "European Planetary Science Congress 2017“ als Teilnehmer von ca. 30 Beobachtungsstationen erwähnt.
Die Lichtkurven die von anderen Stationen aufgezeichnet wurden, unterscheiden sich hauptsächlich darin, daß die Aufnahmen mit kürzerer Belichtungszeit gemacht werden konnten und deswegen eine feinere Auflösung erlauben.

Hier ein paar Beispiele: